Audit for Practice
Wir sind das Trockendock für Ihre Berufseinsteiger und Mitarbeiter
Audit for Practice (A4P)
Die theoretische Ausbildung in grundständigen Studiengängen ist häufig keine ausreichende Basis mehr für einen erfolgreichen Berufseinstieg in die Wirtschaftsprüfung. Zum Teil werden betriebswirtschaftliche Studiengänge an Hochschulen geschlossen oder aber das Curriculum derart ausgedünnt, dass kein Raum für eine grundlegende Einführung in das Prüfungswesen mehr verbleibt. Praktische Fertigkeiten werden an Hochschulen zudem kaum vermittelt.
Wirtschaftsprüfungsunternehmen können BerufseinsteigerInnen nicht mehr ohne weiteres „auf eine Prüfung schicken“. Zum einen erhöht sich der Kontrollaufwand, da das Risiko, dass BerufseinsteigerInnen ohne grundlegende theoretische und praktische Kenntnisse wesentliche
Fehler im Abschluss übersehen, nicht zu unterschätzen ist. Zum anderen besteht immer die Gefahr, dass der Mandant den Eindruck gewinnt, dass Ausbildung auf seine Kosten betrieben wird.
Tatsächlich liegt die Wahrheit wie immer in der Mitte. Einen gestandenen Wirtschaftsprüfer mit Erstjahresprüfungstätigkeiten zu beschäftigen, wäre dem Mandanten zu teuer. Seit jeher besteht zumindest stillschweigendes Einvernehmen zwischen den Beteiligten, dass „Training on the Job“ zum Werdegang einer angehenden Wirtschaftsprüferin bzw. eines Wirtschaftsprüfers gehört und auch gehören muss. Dies entbindet allerdings Wirtschaftsprüfungsunternehmen nicht davon, für einen ausreichenden Wissenstand ihrer JungprüferInnen für einen Ersteinsatz zu sorgen. Dieser wird auch dazu führen, dass unangenehme Fragen oder Bemerkungen des Mandanten ausbleiben und die ohnehin schon schwierige Budgetierung eines Mandates nicht im Nachhinein hinterfragt wird.
Der Einstieg in die Wirtschaftsprüfung mit A4P
Auf dieser Gemengelage setzt unser Intensivkurs für Prüfungsassistentinnen und -assistenten in der Wirtschaftsprüfung an. Wir wollen keine fertigen WirtschaftsprüferInnen ausbilden, sondern die theoretische Ausbildung an Hochschulen ergänzen sowie die wesentlichen praktischen Fertigkeiten für die ersten Prüfungseinsätze vermitteln. Außerdem werden Erfahrungen aus Prüfungsmandaten mit den TeilnehmerInnen geteilt, damit die ersten Schritte in die Prüfung auf „fremdem Terrain“ nicht zu wackelig werden.
Welche Zielgruppe A4P hat
Der Kurs ist auf Prüfungsassistentinnen und -assistenten zu Beginn ihrer Tätigkeit bei einer
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zugeschnitten (binnen ein bis zwei Jahren nach Berufseintritt, idealerweise sofort nach dem Berufseinstieg).
Was TeilnehmerInnen mitbringen sollten
Gegenstand von A4P ist nicht die Vermittlung der Grundlagen der Buchführung und des Bilanzrechts; diese Kenntnisse werden vorausgesetzt. Insoweit kann das A4P Programm auf unserem T4P Programm aufbauen, indem u.a. fundierte Kenntnisse des Rechnungswesens vermittelt werden. Für Hochschulabsolventen ohne Kenntnisse im Steuern- und Prüfungswesen dürfte deshalb der Weg in die Wirtschaftsprüfung über T4P führen
(www.t4p.academy).
Welche Ziele A4P verfolgt
Über die Weitergabe von Prüfungserfahrungen soll das Bewusstsein für mögliche Fehlerquellen geschärft werden. Prüferische Begrifflichkeiten (wie risikoorientierter Prüfungsansatz, Wesentlichkeit oder auch Systemprüfung) sollen nähergebracht und mit Inhalt und Leben gefüllt werden.
Im Rahmen des A4P Programms werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Grundzüge der Prüfungstheorie eingeführt. Der Schwerpunkt von A4P besteht in der Vermittlung von praktischen und anwendungsorientierten Prüfungskompetenzen auf ausgewählten Prüffeldern. Die Auswahl der Prüffelder orientiert sich an den typischen Prüfungsaufgaben der ersten ein bis zwei Berufsjahre.
Welche Prüffelder Gegenstand von A4P sein können
Zu den theoretischen Grundlagen jeder Abschlussprüfung gehören der Zweck und die Ziele der Prüfung, Institutionen, Ergebnis und Begrifflichkeiten der Abschlussprüfung, wie z.B. der risikoorientierte Prüfungsansatz und die Wesentlichkeit.
Sodann schließen sich verschiedene Prüffelder an, deren Prüfung den TeilnehmerInnen im Learning by Doing vermittelt wird.
Der Kurs startet mit dem Prüffeld „Kasse“, bei dem anhand eines Negativbeispiels aufgezeigt wird, in welchen Schritten Kontrollrisiken ermittelt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen die Notwendigkeit auf, ein Kassenbuch zu führen, dessen Ausgestaltung erläutert wird.
Es schließt sich das Prüffeld „Bank“ an, bei dem Bankbestätigungsaktionen erläutert und Kontoauszüge ausgewertet werden.
Im Prüffeld „Sachanlagevermögen“ werden Summen-Saldenlisten geprüft. Nach einer Abstimmung mit der Zugangsliste erfolgt eine stichprobenhafte Zugangsprüfung anhand von Rechnungsbelegen.
Das Prüffeld „Finanzanlagevermögen“ beginnt mit einer theoretischen Einführung zu den Gegenständen des Finanzanlagevermögens sowie einem kurzen Einführungsfall zum Ausweis von Wertpapieren. Es schließt mit einer Abgrenzungsübung u.a. zu Anteilen an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens.
Das Prüffeld „Vorräte“ umfasst einen detaillierten Fall zur Inventurbeobachtung, bei dem anhand einer Beschreibung eines Inventurablaufs Mängel während der Durchführung der Inventur aufzudecken sind. Darüber hinaus wird eine Inventurrichtlinie untersucht.
Zu den Standardprüffeldern gehören auch „Forderungen/Verbindlichkeiten“. Die Prüfungsassistentinnen und -assistenten arbeiten mit OP-Listen und müssen Mängel aufdecken (z.B. kreditorische Debitoren etc.). Darüber hinaus werden die theoretischen Grundlagen einer Saldenbestätigungsaktion vermittelt und in den Fall integriert. Das Prüffeld wird mit einem Fall zu einer Cut-Off-Prüfung geschlossen.
Die Prüffelder können an die Bedürfnisse der Prüfungsgesellschaft und ihrer Mandantschaft
angepasst werden (z.B. immaterielle Vermögensgegenstände, Eigenkapital, Darlehen, Rückstellungen). Diese Anpassung inkludiert auch die Individualisierung der Arbeitspapiere für ausgewählte Prüffelder in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Im Rahmen unserer maßgeschneiderten Top-Down-Fortbildung vermitteln die Dozenten auch Ihr Wissen und Ihre Prüfungserfahrungen an Ihren Prüfernachwuchs. Der Aufwand bei der Etablierung des individualisierten Programms ist, von Aktualisierungen abgesehen, ein einmaliger, der Nutzen ein fortwährender; Learning on the Job und insbesondere die Einweisung durch den Prüfungsleiter wird so in die Schulung vorgelagert.
Auf welchem didaktischen Konzept A4P basiert
Nach einer übergreifenden Einführung in die theoretischen Grundlagen der Wirtschaftsprüfung sammeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Erste Prüfungserfahrungen“. Der Unterricht ist fallbasiert. Prüffeldbezogen werden mögliche Fehlerquellen, praktische Herangehensweisen sowie notwendiges theoretisches Wissen miteinander verzahnt erarbeitet. Dabei werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für alle Prüffelder Beispielsfälle mit Prüfungsnachweisen (z.B. in Form von Summen-Salden-Listen, Nebenbüchern oder weiteren Belegen) zur Verfügung gestellt, die zu analysieren sind. Sämtliche Unterlagen enthalten klassische Fehler eines Prüffeldes, die aufzudecken sind, oder geben Anlass für Nachfragen. Auf dieser Grundlage erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung, wo mögliche Risiken in einem Prüffeld liegen und wie sie sich einem Prüffeld annähern müssen. Dadurch werden sie für die Standardprobleme eines
Prüffeldes sensibilisiert und erkennen, an welcher Stelle sie „den Finger in die Wunde legen müssen“ oder mit welchen „Nachweisen“ sie sich zufriedengeben dürfen (oder auch nicht).
In welcher Unterrichtsform findet A4P statt
A4P ist als Online-Schulung konzipiert. Der Schulungsbedarf unserer Kooperationspartner wird ggf. gebündelt, sodass sichergestellt ist, dass die Ausbildung der Prüfungsassistentinnen und -assistenten kontinuierlich und zeitnah zum Einstieg im Unternehmen stattfinden kann. Dieses effiziente Format trägt zur Kostenoptimierung bei, da Reisekosten wegfallen und zeitliche Ressourcen geschont werden.
A4P ist Training on the Job im Trockendock. Den TeilnehmerInnen werden Sachverhalte, unterlegt mit Prüfungsnachweisen und -unterlagen zur Verfügung gestellt, die sie eigenständig prüfen müssen. Nicht Konsumieren, sondern Tun steht im Vordergrund.
Unterrichtsmaterialien zum Kurs werden in Form von Power-Point-Folien und Hand-outs bereitgestellt. Diese enthalten die Theorieteile des Kurses und Ausführungen zur Herangehensweise an das jeweilige Prüffeld. Darüberhinausgehende wesentliche Erkenntnisse aus der Fallbearbeitung sollen im Rahmen der eigenständigen Bearbeitung sowie der Vor- und Nachbesprechung der Fallstudien von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eigenständig zusammengefasst werden. Zu den Fällen werden Kurzlösungen zusammengestellt.
Welchen Unterrichtsumfang hat A4P
Der Kurs umfasst 18 Zeitstunden und kann wahlweise auf 3 bis 6 Tage aufgeteilt werden.